Wer hätte das gedacht, dass 30 Jahre so schnell vergehen!

Es war der 9.November 1993 an dem ich in Wien die Meisterprüfung zur Gold- und Silberschmiedemeisterin und Juwelierin abgeschlossen habe. Danach folgten viele lehrreiche Jahre im In- und Ausland, eine Menge an Erfahrungen mit Edelsteinen, nach einigen Jahren war ich plötzlich Mutter von zwei Töchtern und es folgte eine weitere Ausbildung als staatlich geprüfte Athletiktrainerin. Plötzlich waren diese 30Jahre vorüber. Nun steht das Jubiläumsjahr vor der Türe und vor allem die Frage, warum bin ich Goldschmiedin geblieben? Ganz einfach, weil in diesem Handwerk so viel mehr steckt, als einfach nur das Herstellen von Schmuck.

Ich bin mir immer wieder von neuem bewusst, dass ich Materialien, die unsere Natur erschaffen hat, in meinen Händen halte und sie mit meinen handwerklichen Fähigkeiten wertschätzend zum Glänzen bringen kann und bin fasziniert wie alles mit allem ein harmonisches Bild ergibt. Als Athletiktrainerin das innere des Menschen zu erfahren, ähnelte in vielen Ansätzen dem Inneren eines Edelsteins. Beim Edelstein sprechen wir zum Beispiel von Einschlüssen, beim Menschen sind es Blockaden. In beiden Fällen sind es aber einfach nur Entwicklungsmerkmale, die beim Schleifen eines Steins oder im Umgang mit unserem Körper berücksichtigt werden müssen, um Potentiale zum Glänzen zu bringen.

Ich betrachte mich deswegen nicht einfach nur als Goldschmied, sondern viel mehr als Werkzeug des Lebens. Genauso wie ich mein Werkzeug benötige, werden auch wir mit unseren individuellen Fähigkeiten vom Leben eingesetzt, um gemeinsam mit der Natur Werke zu erschaffen.